Osteopathie und ihre Bedeutung für die Gesichts- und Mundraumentwicklung bei Kindern
Der Mund ist nicht nur zum Essen da.
Die Gesichts- und Mundraumentwicklung ist von vielen Faktoren abhängig. Die Zungenlage und die korrekte Nasenatmung spielen dabei eine große Rolle. Die entscheidende Phase ist zwischen dem 4.-6. Lebensjahr. In dieser Zeit ist die Nasenatmung essentiell für das Wachstum des Oberkiefers. Viele Kieferfehlbildungen (Dysgnathien) mit späterer, kieferorthopädischer Behandlung finden hier ihren Ursprung.
Die Lage der Zunge während des Schluckens ist ebenfalls entscheidend für die Stellung der Zähne. Man redet von einem „Infantilem- oder viszeralem Schluckmuster“, wenn die Zunge beim Schluckakt den Weg nach vorne zwischen die Schneidezähne nimmt. Der Mensch schluckt am Tag 2000 mal, im Wachzustand einmal pro Minute. 2000 mal drückt die Zunge somit vorn gegen die Zähne. Man kann sich vorstellen, was für Schiebekräfte auf die bleibenden Zähne einwirken. Es ist von ungeheurer Wichtigkeit das die Zunge am Ende der Mischschluckphase (2.-4. Lebensjahr) gelernt hat wo ihr Platz ist.
Symptome wie kindliches Schnarchen, rezidivierende Mittelohrentzündungen, Unkonzentriertheit, offener Mund und Lispeln kann ein Hinweis hierauf sein. Dieses sind nur ein paar Symptome. Hier gibt es für die Osteopathie ein wertvolles Arbeitsgebiet mit sehr guten Indikationen für die Behandlung.
Therapiemethoden
Ziel der osteopathischen Behandlung ist die Wiederherstellung der normalen stomatognathen Funktion (die Gesamtheit aller Strukturen im Kopf-, Mund/Kiefer- und Halsbereich mit ihren weitgehenden Interaktionen und wechselseitigen Abhängigkeiten), wodurch eine normal Mundraumentwicklung in alle Richtungen statt finden kann! Nicht nur ein Training für die Zunge ist nötig, sondern eine komplexe Behandlung des
Körpers und des kranialen Systems. Diese ist unumgänglich, um eine neue, richtige Ansteuerung der Zunge zu erreichen.
Es kann mit Körperübungen (Pardova, Linde, Blomberg, Ledermann), sowie mit Augen- Atem-und Mundübungen gearbeitet werden. Hilfsmittel wie der Face-Former und Myobrace finden hier ergänzend ihren Einsatz.
Durch kontinuierliches Training kann eine deutliche Verbesserung des Fehlbisses erreicht werden. Dieses ist eine gute Vorarbeit für die Kieferorthopädie, die dadurch nicht unbedingt ersetzt aber doch erleichtert werden kann.
Behandlung bei infantilem Schluckmuster in Bremen
Machen Sie für ihr Kind gerne eine Termin in der Fachpraxis für Osteopathie bei Birte Steigerwald. Diese Praxis ist in enger Zusammenarbeit mit Zahnärzten und Kieferorthopäden. Ein perfektes Netzwerk für die Behandlung von Kieferfehlbildungen.